Auch der Tischtennis war selbstverständlich in unserer Gemeinde als Sportart beliebt. Jedoch erlangte das
Tischtennis nie den Stellenwert, wie zum Beispiel der Fußball. Es waren immer Enthusiasten, die die "Kelle schwangen",
welche sich auch in anderen Sportarten betätigten. Zwar gab es keine angemeldete Mannschaft, aber doch wurden nach dem
Krieg 1945 immer wieder Wettkämpfe in dieser Disziplin durchgeführt.
Die jährlich stattfindende Sportwoche in Flößberg bot den geeigneten Rahmen, Sieger in Tischtenniswettkämpfen zu
ermitteln. Hierbei zeichnete sich besonders Sportsfreund Martin Becker in den Fünfziger Jahren aus. Auch Martin
Becker war Fußballer und spielte während seiner Armeezeit beim ASK - Leipzig in der höchsten Liga der DDR Rugby.
Da seit Ende der Sechziger Jahre die traditionelle Sportwo-che leider nicht mehr durchgeführt werden konnte, mussten
auch neue Wege gefunden werden um Tischtennis spielen zu können.
So begannen junge Sportsfreunde Mitte der Siebziger Jahre sich regelmäßig im Saal des Gasthofes Flößberg zu treffen.
Es sollte ein rein freizeitliches Vergnügen von Elf bis Zwölf Tischtennisbegeisterten werden. So trafen sich Montags
zwischen Neunzehn und Zwanzig Uhr u. a. Monika Hauschke, Helfried Schlag, Wolfgang Becker, Rainer Wobst, Dieter Nitzsch
und Jürgen Goldmann.
Die einzige aktive Spielerin war Ursula Koch, diese feierte mit der Tischtennisgemeinschaft Obergräfenhain Erfolge.
Unter anderem konnte sie den Bezirksmeistertitel des Bezirkes Leipzig erringen und belegte bei den DDR- Meisterschaften
einen hervorragenden 3. Platz
Der folgenden Zeitungsartikel stammt aus der Ausgabe 1977 der LVZ.
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Was gab mir die Republik, was gab ich ihr |
Ursula Koch, Bezirksmeister im Tischtennis |
"Als Arbeiterkind kam ich schon frühzeitig zum Sport.
Meine ersten Erfolge hatte ich in der Schule in Flößberg.
Durch die großartige Unterstützung unseres Arbeiter- und Bauernstaates war es möglich,
ein Lehrerstudium aufzunehmen und jetzt bin ich als Lehrer in Flößberg tätig.
Im Fernstudium bildetet ich mich noch im Fach "Körpererziehung" weiter.
Da unser Staat allen Studierenden ein ausreichendes Stipendium zu Verfügung stellt,
war es mir auch während meines Studiums noch möglich, mich sportlich zu entwickeln.
So konnte ich bei der DDR-Meisterschaft 1955 einen 3.Platz und bei den Bezirksmeisterschaften
mehrere Male erste Plätze erkämpfen. Bei der Bildung der Sportgemeinschaft "Traktor" Obergräfenhain war ich beteiligt,
indem ich dort als Übungsleiter den Spielbetrieb im Tischtennissport durchgeführt habe.
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Durch die großzügige Unterstützung, in Form von Freistellungen, die allen Sportlern der DDR zuteil wird,
ist es mir möglich, an allen sportlichen Veranstaltungen, die ich als Sekretariats- und Kreisvorstandsmitglied
besuchte, teilzunehmen. Aus Anlaß der Wahl am 17. September werde ich den Kinder- und Jugendsport in Flößberg
entwickeln. Als Kandidat der Partei und als Sportlerin betrachte ich es als meine Aufgabe, mit allen Sportlern
über den Friedensplan des deutschen Volkes zu sprechen." |
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Von dieser guten Sportlerin profitierten natürlich auch die anderen. Diese trugen unter sich auch kleine
interne "Meisterschaften" aus. Besonders Monika Hauschke erwies sich dabei als eine Meisterin an der Platte.
Man zog noch zweimal um, zum Einen in den Kulturraum und zum Anderen später in die Turnhalle, obwohl dort einige
neue Tischtennisplatten angeschafft wurden waren, ging diese kleine Sportgruppe Anfang der Achtziger Jahre auseinander.
Erst Anfang der Neunziger Jahre sollte der Tischtennis für kurze Zeit in Flößberg reaktiviert werden.
Mitglieder des Jugendklubs die auch in den Sportverein eingebunden waren organisierten mehrere Turniere.
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Zeitungsausschnitt aus der Leipziger Volkszeitung vom 19.07.1993. |
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Auch diese eher lose Verbindung ging später auseinander. Es bleibt zu wünschen das die Möglichkeiten,
die in der Turnhalle durchaus gegeben sind auch wieder einmal genutzt werden können.
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