Wie vielseitig der Sport in Flößberg war, wird besonders deutlich, wenn man über die Grenzen unseres Vereines
hinausblickt. 1913 hatte sich unabhängig vom Turnverein ein Arbeiter- Radfahrerverein "Solidarität" gegründet.
|
|
|
|
So sehen Sieger aus: Herold Voigt mit Lorbeerkranz nach dem Radrennen 1955 "Rund um Flößberg". |
|
|
Dieser Radfahrverein bestand, wie aus der Namensgebung ersichtlich, vorwiegend aus Arbeitern.
Leider sind sämtliche Unterlagen dieses Vereines verloren gegangen. Denn mit der Machtergreifung des Hitlerregimes
waren jegliche Arbei-terverbindungen unerwünscht und somit gehörte der Rad-fahrverein "Solidarität" Flößberg zu jenen
zwanzig Vereini-gungen im Amtsbereich Borna, die aufgrund der Verordnung über die polizeiliche Zwangsverwaltung vom
03.05.1933, liquidiert wurden. Aus den Unterlagen des Treuhänders, Rechtsanwalt Tauer aus Borna, ist zu entnehmen,
dass es sich um einen äußerst armen Verein gehandelt haben musste. Folgendes Vereinseigentum wurde von den Nationalsozialisten
zwangsenteignet:
|
|
Der Kassenbestand von 7,93 RM wurde pflichtgemäß an das Reich überwiesen. Alles andere wurde vollständig vernichtet.
Das es andere Vereine der Umgebung wesentlich härter traf, zeigt das Beispiel der "Freien Turnerschaft zu Zedlitz".
Grundstücke und eine eigene Turnhalle hatten einen Wert von ca. 4000 RM, die komplett der SA übereignet wurden.
Wie die Freien Turner aus Zedlitz war der Radsportverein in Flößberg verboten wurden. Erst Jahre später wurde noch einmal Radsport in Flößberg betrieben:
Es war im Sommer 1955 als ein Radrennen "Rund um Flößberg" vom Sportver-ein organisiert wurde. Bei strahlendem Sonnenschein
ging es von Geithain über Bad Lausick nach Flößberg. Umjubelter Sieger war Herold Voigt, der im Ziel den Siegerkranz überreicht bekam.
Für Flößberg waren unter anderem auch Herr Ehrlich und Herr Holz am Start gewesen.
|