14.03.2005 - Betriebskosten rauf: Wer soll das bezahlen?
Stellungnahme zur derzeitigen Haushaltspolitik der Gemeinde Eulatal.
2005 wird wohl kein gutes Jahr für die Vereine im Eulatal. Aufgrund der desolaten
Haushaltslage der hiesigen Gemeinde beschloss der Gemeinderat, die Vereine im
Gemeindeverbund noch stärker finanziell zu belasten. Beschlossen ist, dass die
Vereine die kompletten Betriebskosten für ihre jeweiligen Vereinsobjekte übernehmen.
Besonders hart trifft es den SV 1900 Flößberg e.V.: neben einer Verdopplung der
Abgaben für die Nebenkosten wird eine zusätzliche Turnhallengebühr erhoben.
Bis einschließlich 2003 erhob die Gemeinde für die Nutzung von Sporthalle und
Fußballfeld Pauschalbeträge. Pro genutzte Stunde wurde eine Pauschale von 2,50 EUR
(Sportplatz) und 5 EUR (Sporthalle) fällig. Insgesamt beliefen sich die Kosten, die
an die Gemeinde abgeführt wurden, auf rund 1.500 EUR. Doch damit ist jetzt Schluss.
Schon für 2004 gilt eine neue Abrechnungsformel der Gemeinde. Ab sofort werden sämtliche
Betriebskosten (Wasser, Strom, Heizung, usw.) auf die schmalen Schultern des Vereins
umgelegt. Was das heißt, hat Kassenwart Mike Riemer schon mal vorgerechnet:
"Ich gehe mindestens von einer Verdopplung derjenigen Kosten aus, die wir an die
Gemeinde abführen müssen. Ich rechne mit 2.000 bis 3.000 EURO Mehrkosten für den
Verein."
Die Konsequenzen dieser Finanzpolitik der Gemeinde für den Flößberger Sportverein
sind fatal. Wichtige Bauvorhaben des SV 1900 für 2005 mussten erst einmal auf Eis
gelegt werden. So sollte bereits im April mit dem dringenden Bau der Flutlichtanlage
begonnen werden. Aufgrund der unkalkulierbaren Finanzsituation wurde dieses Vorhaben
auf den Herbst verlegt. Nur wenn das Vereinsfest gut läuft, kann gebaut werden. Auch
das Ziel der längst überfälligen Sportplatzsanierung scheint in ganz weite Ferne gerückt.
Wie auch sollte der Verein diese Aufgabe, die mit einigen Kosten verbunden ist,
überhaupt stemmen? Wann soll aus der "Wiese", auf der vielleicht schon bald Kreisliga
gespielt werden könnte, mal ein richtiger Rasen werden? Antworten auf diese Fragen
liefert die Gemeinde nicht. Im Gegenteil. Ebenfalls durch einstimmigen Ratsbeschluss
wurde ein Vorschlag vom Ältestenrat durchgewunken. Der sieht vor, zusätzlich eine
Hallengebühr vom Verein zu erheben. Obwohl der SV Flößberg alle Betriebskosten für
die Sporthalle trägt, kommt noch einmal eine Nutzungsgebühr von 2 EUR pro Stunde dazu.
Mehrkosten für den Verein: mind. 500 EUR. Als Grund für diese zusätzliche, fragwürdige
Gebühr wurde auf Nachfrage von Vereinspräsident Markus Walter von Seiten der Gemeinde
angegeben, man wolle damit ein Polster für mögliche künftige Reparaturarbeiten schaffen.
Ein unhaltbares Argument. Denn es ist kaum anzunehmen, dass dieses Geld auf ein Extrakonto
der Gemeinde fließen wird. Nichts anderes als eine willkürliche Zusatzgebühr zu Lasten des
Vereins und seiner Mitglieder stellt demnach diese Maßnahme der Gemeinde dar.
Fakt ist, dass die geplanten Einschnitte seitens der Gemeinde den SV Flößberg e.V.
besonders hart treffen. Das ist deswegen so, weil im Unterschied zu anderen Eulataler
Vereinen der SV über ein großes Nutzungsobjekt (Sportplatz und Sporthalle) verfügt.
Wenn nun die Betriebskosten auf die Vereine umgelegt werden, so trägt letztendlich der
SV weitaus höhere Kosten als manch anderer Verein.
Auch wenn es schwer werden wird - der Verein möchte diese Mehrlast keinesfalls in
Form höherer Mitgliedsbeiträge auffangen! Die Beiträge des SV sollen erst einmal
stabil gehalten werden. In wirtschaftlich abgehängten Gebieten, wie unsere Region
zweifellos eine davon darstellt, können auch die Mitgliedsbeiträge nicht ins Unermessliche
getrieben werden. Bleibt nur zu hoffen, dass in puncto Nebenkosten und Hallengebühr das
letzte Wort nicht gesprochen ist. Wir halten euch diesbezüglich auf dem Laufenden.
Euer Webteam.
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